Von Survivalhanken und Profigärtnern

Mit gemischten Gefühlen machte ich mich damals, am 25.01.2016, zusammen mit Ronny Hanke von Montañita nach Cerro Seco auf. Gemischt deshalb, weil ich mich an das Leben in Montañita ziemlich schnell gewöhnt hatte und noch nicht die unbändige Lust auf Bäume ausreissen spürte, den Deutschen Ronny kaum kannte und noch nicht recht wusste wie gut wir auskommen würden....aber natürlich war auch Vorfreude und Neugierde auf diese neue Erfahrung dabei!

Mit dem herzlichen Empfang von Michaela, Marcelo und den Hunden vergass ich dann auch gleich meine Bedenken und erfreute mich an meinem gemütlichen, kleine Häuschen inkl. Hängematte mit Ausblick auf den Wald.

Die nächsten Tage und Wochen zeigten mir eine mir bis anhin unbekannte Lebensweise, welche ich nie mehr vergessen werde: Jeden morgen schnellte mein Wecker nach sieben; und während man noch schlaftrunken auf die "natürliche Toilette" schlich, kam einem von der Küche bereits ein aufgsetelltes "Hola amiga todo bien? Slow is beautiful" von Marcelo entgegen sowie der Duft von frischem Brot oder Pfannkuchen...Gestärkt gings dann von ca 8 bis 12.30 (inkl.30 min Pause) zur Arbeit; von Garten jätten zu Löcher graben bis zu Wege schneiden mit Machete war alles dabei. Nicht zu vergessen die alltägliche schwierige Frage "wie schaffe ich es, den Esel an einen andere Platz zu schaffen ohne gebissen und getreten zu werden oder zusachauen zu müssen, wie er freudig bocken ins Dorf rennt...." Tja, an diesem Tier haben wir uns alles die Zähne ausgebissen, es sorgte aber auch täglich für neue Erheiterung!

Die Arbeit in der Hitze ist natürlich nicht zu unterschätzen; wenn man jedoch einen humorvollen Mensch wie Ronny dabeihat mit dem man sich die Zeit mit gegenseitigen Neckereien und Spässen verbringen kann, vergeht die Zeit wie im Flug! Und wenn man die Aussicht auf ein Bad im Meer hat Nachmittags, sowieso. Ebenfalls tägliche Highlights war jeweils das immer frisch zubereitete und abwechslungsreiche Essen von Michaela, einfach köstlich!

Was auch fast zu einem Ritual wurde, war, dass sich am Abend die Jungen von Bahia auf der Mauer zur Caida del Sol traffen und man gemütlich zusammen ein Bier trank und einen Schwatz hielt. Überhaupt gilt in Bahia etwas der Grundsatz: Wenn du den Einheimischen mit Feundlichkeit und Respekt begegnest, werden sie dir ihn doppelt entgegnen.

Der einzige Tiefpunkt während meinem Aufenthalt war eine üble Nebenreaktion auf ein Antibiotika gegen eine Blasenentzündung; doch selbst in so einer Lage gaben mir Michaela, Ronny und auch die neuen Einheimischen Freunde das Gefühl, nicht alleinen zu sein und halfen mir und unterstützten mich - vielen Dank nochmals an diese Stelle!

Und so ging die Zeit im Cerro Seco viel schneller vorbei als mir lieb war....es war jedoch eine Zeit voller Erlbenisse und Erinnerungen; von "ausversehen abgeschnittenen Maisen" zu verzweifelten Versuchen den Esel wieder einzufangen, von den allabendlichen Froschkonzerten zu gemütlichem Beisammensitzen, von tollen Wochenendauaflügen bis zu ausergewöhnlicher Gastfreundschaft bis hin zu aussergewöhnlichen Freundschaften...Fazit: Trotz der körperlich strengen Arbeit und dem einfachen Leben zu dem auch Insekten in der Dusche, die Hitze während der Nacht,dem Schlamm nach dem Regen etc gehören kann ich diese Erfahrung eindeutig weiterempfehlen, man wird es nicht bereuen!!

Hasta luego Cerro Seco.

Ronja B., Schweiz







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